Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 067.jpg

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Thieren zu suchen sind. Von der Hyæna und andern dergleichen Fleisch-fressenden Thieren, von welchen Garmannus sehr weitläufftig handelt,[1] ist hier nicht die Rede. Denn von solchen ist bekannt, daß sie gantze Cörper aus den Gräbern reissen und nach Art der Bäre in Rußland, deren Wuth Adam Olearius[2] sehr schön beschreibet, fressen. Zum Zeugen können wir dißfalls den heil. Chrysostomum anführen, der an einem gewissen Orte[3] also schreibet: „Die Hyæna wird niemahls bey Tage gesehen, sondern allezeit bey der Nacht, niemahls im Lichte, sondern allezeit im Finsterniß; sie hat die Art, daß sie die Cörper der Todten ausgräbt und sie frißt; wenn nun iemand eine Leiche liederlich begräbt; gräbt sie solche bey der Nacht aus, trägt sie davon und frißt sie; wo nur Gräber und Gebeine sind, da ist auch der Hyæna ihr Auffenthalt.“ Siehe PLINIUM in Hist. Nat. L. VIII. c. 30. KORNMANN. de Mirac. Mort. P. X. c. 21. und ROHRIVM de Mastic. mort. c.2. th. 4.


§. 37.

Von denen Blut-saugenden Strigibus oder Nacht-Vögeln wird bey dem Delrio[4] und einigen andern Scribenten verschiedenes erzehlet. Ovidius beschreibet sie also:


  1. GARM. de Mir. Mort. L. I. Tit. III. p. 123.
  2. in seiner Persianischen Reise-Beschr. L. II. c. X. p. 119.
  3. Homil. XIII. sup. Marc. Tom. II.
  4. in Disquis. Mag. Lib. I. p. 16. it. L. III. p. 355.