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oder Euryonium nennen. Die Priester, die ehemahls zu Delphis gewesen, zehlten ihn unter die unterirdischen Götter und gaben vor, er fresse das Fleisch der Todten, so daß er nichts weiter als die Gebeine übrig lasse.[1] Die Gestalt, worinne sie diesen Götzen abbildeten, war schrecklich. Denn sie mahlten ihn mit fletschenden Zähnen, in einem Fuchß-Peltze sitzende, in blauer und schwartzer Farbe. Ob der Geist des Asuiti, davon Saxo Grammaticus gedencket, von gleicher Beschaffenheit gewesen, lassen wir an seinen Ort gestellt seyn. Er läst sich aber daselbst von ihm also vernehmen:

Nescio, quo stygii Numinis ausu
Missus ab inferis spiritus Asuiti,
Sævis alipedem dentibus edit,
Infandoque canem præbuit ori:
Nec contentus equi vel carnis esu,
Mox in me rapidos transtulit ungues
Discissaque gena sustulit aurem,
Hinc laceri vultus horret imago,
Emicat inque fero vulnere sanguis.
[2]
 D. i.

„Ich weiß nicht, durch was vor eine unterirdische Gottheit der Geist des Asuiti aus der Höllen herab gesendet worden, welcher mit seinen


  1. ὡς τὰς σάρκας περιεσθίει τῶν νεκρῶν μόνα ἀπολείπων τὰ ὀσσᾶ; PAVSANIAS in Phocicis s. Libr. X. p. m. 663.
  2. SAX. GRAMMAT. Lib. V. Hist. Dan. p. 82. 83.