Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 025.jpg

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sich unterstanden, dieselben zu verwerffen. Sie werden insgemein unter dem Nahmen der Sympathie und Antipathie begriffen, wovon sehr grosse Wercke hin und wieder verhanden sind, die davon handeln, worunter Athanasii Kircheri Magnetismus Naturæ vielleicht den Vorzug verdienet.


§. 6.

Die Existentz der Sympathie und Antipathie wird leichtlich Niemand in Zweiffel ziehen, der von der anziehenden Krafft des Magnets einige Erkäntniß hat. Die Hunde haben mit ihrem ungewöhnlichen und ungeschickten Geheule, das sie in und um den Häusern von sich hören lassen, nicht selten den bevorstehenden Tod derer Krancken vorher verkündiget, und daß ein iedes Thier aus dem blossen Geruche mercken kan, was ihm zur Speise gut ist, sehen wir täglich. Wem ist unbekannt, was die Musicalische Harmonie in den Gemüthern der Menschen vor eine Art der Sympathie erweckt? Was vermögen nicht in diesem Fall die Erb- und Einbildungs-Kranckheiten? (morbi hæreditarii & imaginarii) Was geben nicht die Mordsüchtigen u. die, so gewisse Thiere, z. E. die Katzen, nicht leiden können, vor sonderbahre Exempel der Sympathie und Antipathie ab? Und wer will alles erzehlen können, was zum Beweiß der Existentz derer Würckungen der Cörper in Cörper dienet und einem ieden im gemeinen Leben genugsam bekannt ist.