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1683, auch 1763 nicht zu gedenken, riß ein plötzliches Anschwellen der Tauber am 29sten Sept. des J. 1732 ausser der Brücke und Hospitalkirche eine ganze daran stoßende Reihe Häuser mit sich fort. Noch weit mehr ausgebreitet, obgleich nicht in dem Grade verwüstend, war die Überschwemmung, welche diesen Ort, gleich andern Gegenden Teutschlandes, am Ende des Februars im J. 1784 betroffen hat. Die kurz vorher erbaute steinerne Tauberbrücke stürzte in die wütenden Fluten, nachdem das häufig anprellende Eis den mittlern Pfeiler in die Tiefe geworfen hatte. Beyde Flüsse drangen aller Orten her mit vereinigter Stärke auf das heftigste in die Stadt ein, setzten die meisten Häuser bis an den Berg hin, oft zur Hälfte unter Wasser, und strömten sogar in die Pfarrkirche, die doch in der höhern Gegend lieget, über einen Schuh hoch hinein. Man fuhr einige Tage durch ganz Wertheim von einer Straße zur andern auf Nachen herum, und stieg aus denselben mit Leitern durch die Fenster in die Wohnungen. Alle nahe an der Tauber stehende Häuser wurden bedrohet, von den Wogen dieses beym Anlaufen seines Gewässers fürchterlich tobenden Flusses mit ihren Besitzern verschlungen zu werden.

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