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bruoder gedencken wie das der kaiser den cristen gar geholffen vnd gelaubig wäre. Vnd do auff ain tag der Senat vnd die gewaltigen[1] in ainem gesprech bei einander warent. do gieng kaisers Kurio bruoder Antiochius. vnd nam die andern drei brüder mit ym. vnd giengen für den Senator vnd die andern rät. vnd sagten yn wie der kayser ir bruoder cristen wäre. Nun was ainer in dem rat der hieß Amor. der was deß geschlächtes Columbo. vnd noch ainer der hieß ventrum Vrseum. die gabent den rat das man nit gahete vnd den kaiser horte. Dann der bruoder het lang darnach gestellet wie er seinen bruoder vertribe damit er an sein stat erwellet vnd kaiser wurde. Den zwaien ward gefolget. der kayser ward besendet für sie. Do huob ainer an zuo reden vnder yn der hieß Paule Vrseum vnd sprach zuo dem kaiser. Ain gelid der obern vernunfft. ain verweser der vndertanen. ain beschirmer wittwen vnd waisen. ain behüeter der gerechtigkeit. ain starcker fluß der barmherzigkeit. ain vorpild der demütigkeit. vnd merer vnsers hails. Mich haissent reden die gegenwürtigen eüwer gehorsamen in aller billikeit bitent eüch als den grund aller verstentlicheit yn zuo erlauben vnd zuo günnen ain frag zuo thuon. Der kaiser on alles gedencken sprach. Alle gerechtigkeit vnd notdurfftigkeit eüch zuo fragen vnd mir zuo antwurten seien wir zuo baiden seitten schuldig vnd den notdurfftigen gebunden. Vnd ain freies billichs vrlaub gib ich dir zuo reden. Da huob Paule an vnd sprach. Der Senat vnd der gewalt der höchern römer fragent eüch warumb ir Jhesum und seinen nachuolgern so gelaubig vnd hilflich seient. Do antwurt er ym vnd sprach. Deiner vernunft vnd eüch allen ist zuo wissen wol nainßwern her kumbt das leben vnd alle beweglicheit.


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Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 3v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)