Es ist eben nicht mehr möglich, allem so nachzugehen, wie man sollte. Auch wenn jüngere Kräfte an der Spitze stehen, wird man doch nicht um die Frage herumkommen: Wie ist den großen Mutterhäusern zu helfen? Ihr werdet da auch noch in vieles hinein müssen, wenn ich längst nicht mehr „mittun“ kann. Gott aber weiß alles.
Allen recht schönen Gruß.
Meine liebe Schwester, das war gestern ein wunderschöner Tag. Ich habe wirklich gemeint, man würde an den 4. April nicht extra denken[1]. Und nun habt Ihr Lieben schon lang daran gedacht, und Gold und Edelsteine grüßten mich an diesem Tag wie aus dem himmlischen Jerusalem. Und die lieben Sodenschwestern haben ihre Hand zu dieser Verbindung zwischen Himmel und Erde geboten. O ich danke Dir und danke allen Schwestern und danke Herrn Rektor! Es war wirklich gestern ein schöner Tag voll Licht und Harmonie. „Ich kann es nur Erbarmung nennen, so ist mein ganzes Herz gesagt.“
Gott segne Euch an Karfreitag und Ostern!
Meine liebe Frieda, Du weißt, daß ich hieher geeilt bin auf die schmerzliche Nachricht hin über unsern lieben Herrn Präsidenten. Aber ich bin noch nicht bei ihm gewesen. Er ist sehr schwer krank. Ach, wie wunderbar sind Gottes Wege!
Ich bin immer so voll Dank, daß Du einen so schönen Gedanken in die Erscheinung treten lassen konntest: das heilige Sakrament – das himmlische Jerusalem:
Ich grüße jede einzelne Schwester. Der heilige Geist tue an einer jeden, was ihr not ist.
- ↑ 60. Einsegnungstag von Frau Oberin.
Therese Stählin: Auf daß sie alle eins seien. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1958, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_Auf_da%C3%9F_sie_alle_eins_seien.pdf/223&oldid=- (Version vom 24.10.2016)