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Diese, so sehr ich mich ihr verpflichtet fühle, doch immerhin etwas sonderbare väterliche Lehrmethode, der alles Consequente und Logische fehlte, würde, da meine Mutter nur eben die Schwächen und nicht die Vorzüge derselben erkannte, sehr wahrscheinlich zu heftigen Streitigkeiten zwischen den beiden Eltern geführt haben, wenn meine kritikübende Mama dem Ganzen überhaupt eine tiefere Bedeutung beigelegt hätte. Das war aber nicht der Fall. Sie fand nur, daß meines Vaters Lehrart etwas vom Ueblichen völlig Abweichendes sei, wobei nicht viel Reelles, d. h. nicht viel Examenfähiges herauskommen würde, worin sie auch vollkommen Recht hatte. Da ihr selber aber alles Wissen sehr wenig galt, so belächelte sie zwar die „sokratische Methode“, sah aber keinen Grund, sich ernsthaft darüber zu ereifern. Es kam, ihrer aufrichtigsten Ueberzeugung nach, im Leben auf ganz andere Dinge an, als auf Wissen oder gar Gelehrsamkeit und diese anderen Dinge hießen: gutes Aussehen und gute Manieren. Daß ihre Kinder sämmtlich gut aussähen, war eine Art Glaubensartikel bei ihr und daß sie gute Manieren entweder schon hätten oder sich aneignen würden, betrachtete sie als eine natürliche Folge des guten Aussehens. Es kam also nur darauf an, sich vortheilhaft zu präsentieren. Ernste Studien erschienen ihr nicht als Mittel, sondern

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/223&oldid=- (Version vom 1.8.2018)