Seite:Theodor Fontane – Meine Kinderjahre.djvu/218

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Nein, Papa.“

„Nun, es ist auch nicht zu verlangen; es wissen es nur Wenige und die sogenannten höher Gebildeten wissen es nie. Das war nämlich der General Lefèvre, ein Mann von besonderer Bravour, den Napoleon dann auch zum Duc de Dantzic ernannte, mit einem c hinten. Darin unterscheiden sich die Sprachen. Das Alles war im Jahre 1807.“

„Also nach der Schlacht bei Jena?“

„Ja, so kann man sagen; aber doch nur in dem Sinne, wie man sagen kann, es war nach dem siebenjährigen Krieg.“

„Versteh’ ich nicht, Papa.“

„Thut auch nichts. Es soll heißen, Jena lag schon zu weit zurück; es würde sich aber sagen lassen, es war nach der Schlacht bei Preußisch-Eylau, eine furchtbar blutige Schlacht, wo die russische Garde beinahe vernichtet wurde und wo Napoleon, ehe er sich niederlegte, zu seinem Liebling Duroc sagte: „Duroc, heute habe ich die sechste europäische Großmacht kennen gelernt, la boue.“

„Was heißt das?“

La boue heißt der Schmutz. Aber man kann auch noch einen stärkeren deutschen Ausdruck nehmen und ich glaube fast, daß Napoleon, der, wenn er

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)