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gleich, was natürlich für meine Bescheidenheit nicht sehr förderlich war. Doch stand es wohl nicht allzu schlimm damit; in all meiner Eitelkeit war ich doch immer zunächst bei der Sache.


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Herbst 31 sah sich die Revolution besiegt, aber ein neuer schlimmerer Feind war inzwischen heraufgestiegen und näherte sich von Osten her unsern Grenzen: die Cholera. Vorbereitungen zur Abwehr derselben wurden getroffen, natürlich (wie immer) auch bewitzelt und als der alte Geheimerath Rust Absperrungsmaßregeln vorschlug, erschien eine Berliner Karrikatur, die den alten Rust, bei vollkommenster Porträt-Ähnlichkeit, als Sperling (aber mit einem doppelten r geschrieben) darstellte. Darunter stand: „Passer Rusticus, der gemeine Landsperrling“. Indessen, es half zu nichts; es

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)