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Zwölftes Kapitel.
Was wir in der Welt erlebten.


Das waren so die Dinge, die uns die Stadt erleben ließ, aber auch was draußen in der Welt geschah, war für uns da, nicht zum wenigsten für mich. Ich hatte von früh an einen Sinn für die politischen Vorgänge, wie sie mir unsere Zeitung vermittelte. Bis zu meinem zehnten Jahre freilich blieb mir diese Lektüre, wenn nicht absichtlich, so doch thatsächlich vorenthalten, was denn zur Folge hatte, daß mir die geschichtlichen Ereignisse der zwanziger Jahre: die Freiheitskämpfe der Griechen, sammt dem sich anschließenden russisch türkischen Kriege, lediglich durch eine Jahrmarkts-Schaubude zur Kenntniß kamen. Alle diese augenblendenden, immer wieder in gelb und roth und nur ganz ausnahmsweise (wenn es Russen waren) in grün auftretenden Guckkastenbilder thaten aber, trotz all ihrer Gröblichkeit und Trivialität, oder vielleicht auch um dieser willen,

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/198&oldid=- (Version vom 1.8.2018)