war der alte Geheimrath nominell noch in voller Herrschaft, hatte jedoch, weil er seit 1816 die Hälfte des Jahres auf seinem Gute Colbatz zubrachte, das Thatsächliche der Herrschaft an seine zwei Söhne Wilhelm und Eduard, wie an zwei Statthalter abgetreten. Eduard, damals noch jung, wirkte wie ein ad latus des erheblich älteren Bruders und kam erst zu voller Bedeutung, als es ihm, einige Jahre darnach, vergönnt war, den jungen Prinzen Adalbert, späteren Admiral, in seinem unter prächtigen Linden am Bollwerk gelegenen Hause wiederholentlich als Gast begrüßen zu können. Den überaus liebenswürdigen Prinzen, mit dem schon damals sprechendähnlichem Großen-Kurfürstenprofil, ebenso wie zwei, drei seiner Adjutanten, darunter Hauptmann v. Bonin, den späteren Führer des Ersten Armeekorps 1866, habe ich aus jenen Tagen her noch deutlich im Gedächtniß.
All dies war im Beginn der 30er Jahre, wo meine Swinemünder Tage sich schon ihrem Ende zuneigten. Während der unmittelbar voraufgehenden Zeit aber lag, gesellschaftlich angesehen, das Stadtregiment bei des alten Krause schon genanntem
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/131&oldid=- (Version vom 1.8.2018)