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leistete, seinerseits in matter Limonade war. Aber eben deshalb war er wie geschaffen zum Ball-Arrangeur und Vergnügungs-Direktor und der sentimentalere Theil der Damenwelt verzog ihn ganz ungebührlich, besonders weil er nebenher auch noch des Vorzugs genoß, der einzige Tenor der Stadt zu sein. Um seinen etwas müde dreinschauenden Kopf lag immer ein Ausdruck höherer Weihe. Dabei hielt er sich für die Swinemünder für zu schade. Wenn ich mir jetzt sein Bild zurückrufe, kommt es mir vor, als hätt ich, zu bestimmten Epochen meines Lebens, eine gewisse Aehnlichkeit mit ihm gehabt. – Tenor oder Lyrik macht wenig Unterschied.

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)