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meinen Vater, der eine mir unerklärliche Vorliebe dafür hatte (denn er war eigentlich schlecht bewandert in der Götterlehre) durchs Leben hin begleitet. Ueberall, wo er sich häuslich einrichtete, mußte das einfache Stern- oder Rosetten-Ornament, das er vorfand, alsbald einer „höhern Darstellung“ weichen, in der meistens ein an Leda-Bilder erinnernder, sich mächtig aufbäumender Schwan die Hauptrolle spielte. Mitunter (so auch hier) waren es mehrere Schwäne. Zu diesem Deckenbilde gesellte sich, als berechtigtere Zimmerdekoration, eine saubere Fensterausschmückung: in große Messingblechgriffe zurückgeschlagene Gardinen, vor deren einer ein Trittbrett mit Maroquin-Lehnstuhl stand, auf dem meine Mutter, eine Stickerei oder Häkelarbeit in der Hand, schon Vormittags zu residirte pflegte. Der Blick, den sie von diesem Trittbrett aus hatte, war sehr gefällig. Unter den Zweigen einer unmittelbar vor dem Fenster stehenden Linde hinweg, blickte sie, wenn sie von ihrer Arbeit aufsah, auf den jenseits der Straße gelegenen Kirchplatz mit seinen verschiedenen Baumstämmen und Sägeböcken hinüber, wo wir Kinder, wenn’s irgend ging, unsre Spiele spielten. Kam dann 12 Uhr heran, so gab sie diesen Beobachtungsposten am Fenster auf, aber nur selten um an dem Mittagessen theilzunehmen, sondern um sich in den

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/073&oldid=- (Version vom 1.8.2018)