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Nach guter Schwelger Art. Das erste Haupt-Gericht,
Das war Nicotian, dazu ein brennend Licht,
Drey Häuflein Zünd-Papier, zwey Dutzent lange Pfeiffen,
Davon ein jeder Gast ihm eine must ergreifen.
Der theure Mohren-Rauch belief den gantzen Saal.
Wir schwebten, anzusehn, im Nebel allzumahl.
Drauf ging das Römsche Reich fein sauber ausgeschwencket
Und auf den weißen Schaum biß oben voll geschencket
Mit aller Macht herum. Es theilten zwey und zwey
Den Humpen unter sich und soffen auf die Reih.
Indessen feirte doch nicht einer von den Zechern
Und spülten ihren Halß mit kleinen Tummel-Bechern,
Biß daß der Große kam. Zuweilen lief mit ein
Der klare Trauben-Saft, gewachsen an den Rhein,
Wir wir ohn unsern Danck den Schencker musten gläuben,
Und dulden noch dazu das unbarmhertzig Schreiben.
Doch alles geht wol hin, wenn nur kein Wein gebricht.
Ein guter Schlucker gibt um einen Thaler nicht.
Je mehr getruncken ward, je besser wolt es fließen.
Da fing man endlich an Gesundheit einzugießen.
Da war kein Potentat, kein König oder Furst,
Der nicht genennet ward, zu löschen unsern Durst,
Der schönen Schäferin doch gleichwol unvergessen,
Und woran jemand sonst zum Narren sich gefressen.
Da gieng es frölich fort. Wir spülten so den Schlund,
Biß daß der liebe Trunck das Hertz bracht in den Mund.
Bald kam mein Eschinus, ein Mann berühmter Thaten,
Ein Meister auf den Rost den Hering wol zu braten,
Zu pfeffern einen Topf, ein Pegel oder zwey
Zu gießen in den Halß, gleich wie ein frisches Ey.
Mein Rachel, hub er an, wiewol in wenig Tagen
Durch sonderbares Glück es sich hat zugetragen,
Daß wir an einen Tisch bekleiden eine Banck,
Genießen eines Brodts und trincken einen Tranck:

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Joachim Rachel: Teutsche Satyrische Gedichte. Christian Ludewig Kunst, Berlin 1743, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Teutsche_satyrische_Gedichte_Wolfenbuettel.djvu/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)