Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 346.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welche in die Ecke des Zimmers, an die, längs den beyden Wänden hinlaufenden Holzbänke hingeschoben war, und den Herren des Orts, nehmlich dem Schulzen und dem ehrsamen Magistrat zum Versammlungsplatz und zur Erholung nach ihren Berathschlagungen diente. Michel, der etwas später anrückte, und nie mit Hansen sich an Einem Tisch lagerte, setzte sich an die untere Tafel, von welcher gemeiniglich die Geringern im Orte Besitz nahmen, doch so, daß er hören konnte, was im Oberhause gesprochen wurde, denn ihm lag daran, den Nachbar Hans zu belauschen, weil diesem leicht einige unbedachtsame Reden entfallen konnten, die ihm dann zu boshaften Deutungen und Nachreden Anlaß gaben. Hans, der nicht that, als ob er von dem anwesenden Michel etwas wüßte, ließ sich mit seinen Trinkgenossen in ein eifriges Gespräch ein, geberdete sich dabey öfters sehr geheimnißvoll, und lispelte denselben von Zeit zu Zeit etwas in die Ohren, um den ohnehin neugierigen Michel desto mehr zur Aufmerksamkeit zu reizen. „Ich habe dir,“ sprach er unter andern, „einen profitabeln Handel vor. Wenn ich nur das nöthige Geld dazu schon in Händen hätte, so wollte ich etwas Tüchtiges damit gewinnen.“ – „Ey, das wäre! womit denn, wenn man fragen darf?“ – „Ja, siehst du, da habe ich von einem Metzger aus der Schweiz

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_346.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)