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Des Reichthums Glanz, des Standes Ehr
Reizt nicht die fromme Wittwe mehr,
Als Wittwe will sie Gott allein

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Der Tage Rest in Andacht weih’n.


Und rasch enteilt mit flinker Hand
Der Knechte Schaar nach Kalk und Sand,
Der Hämmer Schlag, der Aexte Schall
Ertönt durchs Thal nun überall.

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Und bald erhebt aus tiefer Kluft

Die Kirche hoch sich in die Luft,
Und bald stimmt in den Weihgesang
Der Orgel Ton, der Glocken Klang.

Des Volkes Menge strömt herbei

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Von nah’ und fern; mit heil’ger Scheu

Thut ihr der frommen Wittwe Mund
Das Wunder der Erscheinung kund.

Auf’s neu ertönt durch Wald und Thal
Der Hämmer Schlag, der Aexte Schall,

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Es rührt von Gottes Geist entbrannt

Sich Jung und Alt mit ems’ger Hand.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)