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Es dreh’n an ewig gleicher Spindel,
Daheim sich Kopf und Arme matt,
Am Rechentisch, beim Aktenbündel

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Wird keine Runzelstirne glatt;

Doch, wenn bei traulichem Gesange,
Im Abendkreis die Becher glüh’n,
Muß herber Ernst von Stirn und Wange,
Wie Nebel vor der Sonne flieh’n;

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Wie? – Scheu’t ihr der Zeloten Rüge?

Der Tadler finstres Amtsgesicht?
Den Mann beschimpft nur Trug und Lüge,
Gesang beim Mahl beschimpft ihn nicht;
So lang noch Deutschland seinen Miller,

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Und Asmus schönes Lied: „Am Rhein“

Und seinen Göthe kennt und Schiller,
Soll jede Nacht gesungen seyn!

 Rudolph Magenau.


Dem Glücksritter.

Das Glücksrad dreht sich wunderbar.
Heut sind wir unten, morgen oben;
Doch Wen es schnell emporgehoben,
Vergesse nie, daß er auch unten war.

 Neuffer.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_230.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)