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Und indem zog der helle Hauf’
Der Städter aus dem Thal herauf;

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Der Bote macht sich schnell hinaus,

Der junge Graf bestellt sein Haus.

Er zieht die Flügelbrück’ empor,
Verriegelt wohl sein neunfach Thor;
Die Knechte führt er auf den Wall,

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Ihr Schuß bringt unten viel zu Fall.


Und frohen Muthes bleibt der Held,
Es mangelt ihm nicht Speis’ und Geld,
Er schmaust und zecht ein ganzes Jahr: –
Zum Abzug bläst der Feinde Schaar.

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Da naht es schwarz, ein neues Heer,

Zweitausend sind es oder mehr.
Der Knappe spricht: „Gnad’ uns o Christ!
Die würtemberg’sche Fahn’ es ist!“

Der kühne Graf kämpft noch ein Jahr,

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Bis Scheune leer und Keller war.

Er beißt die Lippen sich vor Wuth:
„Verschlungen hat sie doch mein Gut!“

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)