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Er rief so laut es unter’m Thor,
Da drang es in der Herrin Ohr;

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Und als er auf dem Zollern saß,

Traf ihn ein Bot’ am vollen Glas.

Der reicht ein kleines Brieflein hin
Ihm von der Würtembergerin;
Er zieht die Augen ein so tief:

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Was gilt’s, es ist kein Liebesbrief!


„Verschlingen alleweg will ich
Dein Gut, dein Schloß, dein Leben, dich!
Kein feiges Weib, wie du geglaubt,
Es traf dein Hohn ein Fürstenhaupt!“

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„Es traf? Nun gut, wenn’s nur sie traf.

Entgegnet spottend ihm der Graf:
Doch anders hab’ ich jetzt zu thun;
Die Städte lassen mich nicht ruh’n.

Von Reutlingen, von Ulm die Herr’n

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Den Ritter fingen gar zu gern;

Es ist auf ihr beladnes Roß
Gefallen gar zu oft mein Troß.“

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)