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und heißt mich zusehen, was ich thun wolle, so werde ich wol schwerlich zu bereden seyn, daß man mir in einem solchen Falle meinen freyen Willen gelassen. Bey dergleichen Anlässen werde ich mithin zuerst dem vorgedachten Träger sagen, daß er sich mit seinem Pake fortmache, und denn will ich die Bezahlung an Gold und Silber zuerst in meiner Gewalt wissen, ehe ich mein Tuch vormesse, oder abschneide: Aber wenn ein gemeiner Soldat erst seinen Krug austrinkt, und denn mit Woods Münze bezahlen will, so mag die Landwirthin wol in die Klemme kommen. Denn wenn sie sich bey seinem Hauptmann oder Fändrich beklagt, so stehen sie beyde in Bedienungen, und sind in dem allgemeinen Befehle, den Lauf dieser Halbpfenninge als Currentmünze zu befödern, mitbegriffen; und wenn sie sich bey einem Friederichter meldet, so hat auch dieser eine Bedienung, und der Befehl ist ebenfalls an ihn gerichtet. Ich gebe ihr also den Rath, meiner Manier (welche ich wirklich angefangen habe ins Werk zusezen) zufolgen, und sich für ihr Gut bezahlen zulassen, ehe sie es von Hande giebt. Indessen wünschte ich um gewisser Ursachen willen, daß die Kriegsleute hiebei mit Nammen wären ausgedungen worden, zumal da ich sagen gehört, daß ihre Disciplin wol am besten, inner ihren eigenen Gränzen eingeschränkt bleibe.

Se. Majestät belieben am Ende ihrer Antwort auf die Vorstellungen des Oberhauses gegen Woods Münze, zusagen, daß Sie alles thun wollen, was in Dero Gewalt steht, das Volk zufrieden zustellen. Es solte also beinahe scheinen, daß es nicht in Dero Gewalt stühnde, das Patent zuwiderrufen: Doch dem sey, wie ihm wolle, da die Geseze uns nicht verbinden, Woods Münze anzunehmen, und das Patent diesem Zufolge

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Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/73&oldid=- (Version vom 1.8.2018)