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den Buchdruker.


Herr Harding!

Da ich euch meine vorgehende Papiere zugeschikt, kann ich nicht sagen, daß ich euch entweder nuzen oder schaden wollen, und dennoch ward ich ein Mittel, daß euch beides wiederfahren ist. GOtt bewahre euch vor allem weitern Unglüke und vermehre euch die Vortheile. Eure Handlung ist wol vor allen (besonders in diesem Königreiche) mit den unglüklichsten Umständen verbunden. Denn wie ihr euch mit der unnüzlichsten Waare, der Hirngeburt geltloser Scribenten abgebet, so sezt ihr, um eine halbe Krone zugewinnen, oft eure Freiheit, und oft gar euer Leben in Gefahr, und um das, was ihr nicht versteht, müßt ihr andrer Leute Sünden büssen.

Ich besorge, ihr insbesonder werdet gedenken, daß ihr Ursach habt, euch über mich zubeklagen, da ihr und euer Weib in Verhaft, und dabei in grosse Kosten und viele Ungemache gerathen seyt, ja noch besorgen müßt, daß man euch forthin rechtlich verfolgen werde. Ich will euch aber sagen, Herr Harding, was es mit dieser Sache für eine Beschaffenheit hat. Seit dem die Presse unter eine so genaue Aufsicht gekommen, sind diejenige, welche das Publicum über etwas belehren wollen, so vorsichtig

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/122&oldid=- (Version vom 1.8.2018)