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steht rund weg, der Herr Walpole wolle uns sein Kupfer in den Kragen herunterstossen. Zuweilen heißt es, entweder wir müssen diese Halbpfenninge annehmen, oder unsere hölzerne Schuhe fressen; und noch in einem erst gestrigen Zeitungsblat lesen wir, daß derselbe grosse Mann geschworen habe, er wolle uns Woods Münze, an brennenden Granaten, zuverschluken geben.

Dieses bringt mir jenes bekannte Histörchen von einem Schottländer zu Sinne, welcher, da man ihm das Todesurtheil mit allen den Umständen angekündigt, daß er solte gehangen, geköpft, verviertheilt, und ihm das Eingeweide aus dem Leibe gerissen werden etc. ausgerufen hat: Wozu alle diese Mezelei? Ich denke, wir können die gleiche Frage thun. Denn wenn wir Wood glauben, so ist hier das Mittagmahl gleich fertig für uns, und ihr habt den Speisezettel vor euch; nur ist mir leyd, daß man das Trinken vergessen hat, welches jedoch leicht an geschmolzenem Bley, oder brennendem Peche hergeschaft werden mag: Welch schändliche Reden sind das, um sie einem grossen Staatsmann der bei Sr. Majestät in hohem Credit, und dabei in dem Ansehen eines vordersten Staatsministers steht, in den Mund zulegen. Wenn Wood seine Patronen nicht besser zuschildern weiß, und ich jemal ein grosser Herr werden solte, so werde ich ihm verbieten, sich jemal in meinem Vorzimmer zur Aufwart sehen zulassen. So spricht ein grosser Minister nicht; das riecht nach dem Kessel und Ofen, und kömmt gänzlich aus Woods Schmiede.

Was die Drohung betrifft, uns unsere hölzerne Schuhe fressen zumachen, so haben wir da nichts zubesorgen. Denn wenn seine Münze Gang bekommen

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)