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noch zu Stande bringe, so werde ich den[1] armen Rest meines unglükseligen Lebens nicht übel angewendet haben. Es ist dieses in der That mehr als ich mit Recht noch erwarten kann, von einer Feder, welche ich sonst zum besten des Staates in Abhandlungen pro & contra Papistischer Zusammenschwörungen, und Preßbyterianischer Complote in Mehlfässern;[2] in Schriften von Exclusionsbillen, von der Obedientia passiva, in Bittschriften für Leibrenten und Pensionen, in Tractaten von den Prerogativen der Krone, von den Freyheiten des Volkes, von der Gewissensfreyheit, und in Briefen an einen Freund, bis auf das Mark abgenuzet habe: Mehr als zu erwarten stehet, von einem durch beständiges Herumschwermen abgetragenen zerfezeten Verstand und Gewissen; von einem Kopf, in welchen die widriggesinneten der gegenseitigen Parteyen wol hundert Löcher geschlagen; und endlich von einem Leib der voll übelgeheileter Geschwüre ist, weil ich mich Kuplerinnen und Wundärzten anvertrauet hatte, welche wie nachhin bekannt worden, meine und der Regierung abgesagte


  1. Hier scheinet der Verfasser den Styl eines l’Estrange, Drydens, und einiger anderer anzunehmen, welche, nachdem sie ihr Leben in allerley Lastern, Parteyung und Falschheit zugebracht, unverschämt genung sind, von Verdienst, Unschuld und Verfolgung zu sprechen.
  2. Zu den Zeiten Karls des Zweiten, trug man sich mit der Sage, daß man in einem Mehlfaß eine Schrift von einem Preßbyterianischen Complot gefunden hätte. Welches damals viel Aufsehens machte.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/93&oldid=- (Version vom 1.8.2018)