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wollte, welche Dero tirannischer und lauter Verderben athmender Hofmeister anwendet, seinen Zwek zu erlangen. Sein alter eingesessener Groll wider die Schriften unserer Zeit, ist so groß, daß man selbst von etlich tausend Büchern die jährlich in dieser Hauptstadt heraus kommen, nicht das geringste mehr höret, nachdem die Sonne ihren Lauf nur einmal vollendet hat. Unglükselige Kinder! Eine Menge derselben wird grausamer Weise umgebracht, noch ehe sie so viel von ihrer Muttersprache gelernet, daß sie um Erbarmung flehen könnten. Einige erstiket er in der Wiege; andere erschreket er, daß sie Convulsionen bekommen, daran sie augenbliklich sterben: einige schindet er lebendig; andern reisset er ein Glied nach dem andern ab; sehr viele opfert er dem Moloch auf, und die übrigen steket er mit seinem giftigen Odem an, daß sie sich selbst nach und nach verzehren und endlich sterben.

Was mir aber am meisten am Herzen lieget, ist der unglükselige Zustand unserer Poeten; in deren Namen ich nächstens eine demüthige Bittschrift an Eure Königl. Hoheit zu schreiben gedenke, die von hundert und sechs und dreyßig der vornehmsten Dichter unterzeichnet seyn soll, deren unsterbliche Werke wol nimmer für Dero Augen kommen werden, obschon jeder derselben in gegenwärtiger Zeit sich um den poetischen Lorbeer demüthigst und mit dem grösten Eifer bemühet, und zum Behufe seines Anspruches darauf, recht hübsche und dike Bände vorweisen kann. Den Werken dieser berühmten Männer, welche alle die Unsterblichkeit

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/50&oldid=- (Version vom 1.8.2018)