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und Ausbreitung, nicht nur dem Egyptischen[WS 1] [1] Osiris sondern auch dem Griechischen Bachus zu danken; welche auf ihren berühmten Heerzügen das Recept bey sich hatten, und solches den überwundenen Völkern mittheilten. Hiernächst ist auch Bachus selten oder gar niemals trunken gewesen, dann die Geschichte meldet, daß er der Erfinder [2] der Müze gewesen, welche er und alle seine Gefehrten beständig getragen haben, um dadurch die Dünste und das Kopfweh, nach starkem Trinken, zu vermeiden. Daher auch einige sagen, daß die grosse Hure, welche die Könige der Erde mit dem Wein ihrer Hurerey trunken macht, für sich selbst stets unberauscht bleibe, obschon sie den Becher, wenn er an sie kömmt, niemals vorbey gehen läßt; indem sie sich, wie es scheint, aufrecht erhält, vermittelst ihrer dreyfachen Müze.

Nun wurden diese Feste zum Andenken der berühmten Expedition des Osyris und seiner Gefehrten


  1. Vid. Diod. Sic. L. 1. & 3.
  2. E. Of the Mitre; Τῆς μίτρας: Vid. Diod. Sic. L. 4. Das Wort wird heut zu Tage gebraucht, eine Priester- oder Bischofsmüze anzudeuten: Dergleichen Kopfpuz aber trugen in den alten Zeiten, nebst dem Frauenzimmer, wollüstige Weichlinge; an Bachusfesten überhaupt. Juno wirft dieses dem Jupiter, beym Lucian vor, wenn sie sagt, er sey Μίτρᾳ αναδεδεμένος τὴν κομήν. Und Cicero dem Clodius, de Aruspic. Resp. 44. A mitra, a crocata, a muliebribus soleis, purpureisque fasciculis, a strophio, a psaltrio, a flagitio, a stupro est factus repente popularis, P. Clodius.
  1. Vorlage:Egptischen
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/367&oldid=- (Version vom 1.8.2018)