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haben, und seine Entschuldigung darüber einzig von den bereits angeführten Gründen hernimmt. Man hat dem Buchführer durch eine dritte Hand den Vorschlag thun lassen, daß der Verfasser diejenigen Stellen, welche es nöthig haben möchten, verbessern wollte. Allein wie es scheinet, so will er nichts davon hören, weil er besorget, das Buch möchte alsdenn nicht mehr so guten Abgang haben.

Der Verfasser kann seine Vertheidigung nicht ohne eine gewisse Anmerkung beschliessen. Sie ist diese: Daß gleichwie der Wiz die edelste und nüzlichste Gabe der menschlichen Natur ist, also sey dasjenige was wir Humour zu nennen pflegen, die angenehmste. Und wo diese beyden Eigenschaften stark in einem Werke hervorstechen, so werden sie dasselbe jederzeit der Welt beliebt machen. Inzwischen glaubt die grosse Menge derer, welche an keintwederm dieser Talente, Theil noch Geschmak haben, sondern sich durch Stolz, Pedanterey, und schlimme Sitten, der Geisel von beyden bloß geben, die Streiche seyn schwach, weil sie selbst unempfindlich sind. Und wenn der Wiz mit Spotte verbunden ist, so heißen sie es nur geschwinde zu Banter, so ist die Sache gethan. Eines von ihren politen Wörtern, das zuerst im Gasthof zu den weissen Mönchen, von den gröbsten Flegeln gebraucht worden, hernach unter die Lakeien gekommen, von dannen es sich endlich zu den Pedanten geflüchtet, die es auf Werke des Wizes ebenso schiklich anwenden, als wenn ich es von Newtons mathematischen Wissenschaften gebrauchen

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)