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Saft herunter träufeln sah, so oft er von Zorn oder von der Arbeit erhizet ward. In seiner Rechten hielt er einen Dresch-Flegel, und damit es ihm niemals an einem Gewehr zum Angrif fehlen möchte, in seiner Linken noch einen Pißpot voll Unraths.

In dieser vollständigen Rüstung, gieng er mit schweren und langsamen Schritten auf den Ort zu, da die Befehlshaber der Neuern sich mit einander berathschlageten. Als sie ihn kommen sahen, konnten sie sich beym ersten Anblik seiner krummen Beine, und seiner buklichten Schulter, (welche auch Stiefeln und Harnisch nicht zu verbergen im Stand waren,) des Lachens nicht enthalten. Der General hatte ihm wegen seines ungemeinen Talents zu schimpfen, Dienste gegeben; welches auch der Sache der Neuern, wenn er es in gewissen Schranken anwendete, öfters sehr wol zu statten kam; andere mal aber mehr Schaden als Nuzen brachte. Denn wenn er nur im geringsten, bisweilen auch gar nicht beleidigt ward, so kehrete er sich gleich einem verwundeten Elephanten, gegen seine eigene Anführer, und wütete wider dieselben. Bentley befand sich eben ist in dieser Laune, denn er empfand nicht wenig Verdruß über die Vortheile der Feinde, und war mit keinem einzigen Officier bey dieser Sache zufrieden, als nur mit sich selbst. Er gab den Generalen der Neuern höflich zu verstehen, wie er mit aller Unterthänigkeit dafür hielte, Sie wären sämtlich ein ausgemachtes Schelmenpak, dumme Teufel, feige Memmen, ungehirnte Köpfe, nichtswürdige Kerle, die weder Gelehrsamkeit noch

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/324&oldid=- (Version vom 1.8.2018)