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solches in Händen haben. Ich bins, die dem Wiz und der Wissenschaft die Herrschaft entrissen, welche sie über die Poesie gehabt, und mich an ihre Stelle gesezet habe - - Und soll eine Handvoll neugebakener Alten sich wider mich auflehnen? - - - Aber kommet meine herzlieben Eltern, und ihr allerliebsten Kinder, und du traute Schwester, kommet, und sezet euch mit mir auf meinen Wagen. Laßt uns eilen, unsern getreuen, den Neuern beyzustehen: Schon spüre ich aus dem lieblichen Geruch, welcher mir in die Nase zieht, daß sie uns eine Hecatombe opfern.

Hierauf stieg die Göttin mit ihrem Gefolg auf den Wagen, welcher von zamen Gänsen gezogen ward: Sie fuhr über unzehliche Länder weg, und streute ihre Gaben an gehörigen Orten mildreich aus. Endlich langte sie in ihrem geliebten Großbrittannien an; und da sie über die Hauptstadt dieses Landes kam: Was für Ströme von Segen schüttete sie nicht über ihre beyden Seminarien, Gresham und Coventgarden aus! Und nunmehr erreichte sie die fatale Ebene von der St. James Bibliothek, gerade da die zwo Armeen den Angrif thun wollten. Sie gieng mit ihrer ganzen Caravane unsichtbarer Weise hinein, und sezte sich auf ein Gesimse das izt öde, vorhin aber von einer Colonie Moralisten bewohnt war. Hier verweilte sie ein wenig, und betrachtete die beyden in Schlachtordnung stehenden Armeen.

Aber nicht lange, so regete sich ihr zärtliches Mutterherz, und sie konnte diesen gewaltsamen Bewegungen

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/313&oldid=- (Version vom 1.8.2018)