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des Gegners gar nicht anzuhören, und durchaus Recht zu behalten.

Ich befürchte nur, sagte sie, daß ich wenig Ehre davon habe, mich mit einer so nichtswürdigen Creatur in Vergleichung zu bringen: Bist du nicht eine Landläuferin, welche weder Haus noch Hof noch sonst etwas eigenes hat? Du hast von deinen Eltern nichts, als ein paar Flügel, und dein Summen. Du suchst deine Nahrung nur mit Rauben und Plündern, als ein rechter Gaudieb; in Gärten und Feldern bist du dermassen ans Stehlen gewöhnt, daß es dir einerley ist, ob du eine Nessel oder eine Rose bestilest, wenn du nur stelen kanst. „Ich hingegen bin eine einheimische Creatur, und was ich brauche, das habe ich aus und von mir selbst. Hiernächst zeuget diese grosse Festung genungsam von meiner mathematischen Gelehrsamkeit; ich habe sie mit eigener Hand erbauet, und die Materialien dazu aus meinem eigenen Leib gezogen.“

Es ist mir lieb, antwortete die Biene, daß ihr mir zugestehet, ich habe wenigstens meine Flügel und meine Stimme auf eine ehrliche Weise bekommen. Denn so scheinet es, daß ich dem Himmel einzig diese beyden Stüke zu danken habe: Gewiß aber würde sie mir die Vorsehung nicht geschenkt haben, wenn sie dieselben nicht zu den edelsten Endzweken bestimmt hätte: Es ist wahr, ich besuche alle Blüthen auf dem Felde und in den Gärten; allein was ich davon sammle, damit bereichere ich mich ohne den geringsten Nachtheil ihrer Schönheit, ihres Geruchs oder Geschmaks. Nun was euch, und eure Geschiklichkeit in der Baukunst

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/302&oldid=- (Version vom 1.8.2018)