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zugleich mit einer solchen Heftigkeit dabey zu Werk, daß er endlich in seiner Kleidung einem Indianischen Philosophus nicht unähnlich sah: Inzwischen mochte er auch würklich anfangen was er wollte, so erreichte er seinen Zwek dennoch nicht. Denn alte Lumpen haben stets etwas ähnliches mit einer Verbrämung von Franzen; bey beyden ist etwas flatterrichtes, daher sie in einer gewissen Entfernung oder im Finstern, oder auch von einem der kein gutes Gesicht hat, nicht wol können unterscheiden werden. Und so gieng es izt Hansen und seinen Lumpen ebenfalls. Anfangs sah man da etwas lächerlich flatterndes, und weil er im übrigen an Gestalt und Minen Petern so ähnlich war, so halfen ihm alle seine Bemühungen, wodurch er sich von Peter zu trennen suchte, nichts, indem stets eine solche Aehnlichkeit zwischen ihnen übrig blieb, wodurch öfters die Schüler und Anhänger von beyden betrogen wurden. . . . . . . Desunt nonnulla . . . . . . . . . . . . . . .

Wol recht, sagt das alte Sclavonische Sprichwort: es sey mit den Menschen eben so, wie mit den Eseln beschaffen. Wer sie fest halten wolle, der müsse sie geschikt bey den Ohren zu fassen wissen. Und dennoch glaube ich, die Erfahrung lehre, daß man wol sagen kann,

Effugiet tamen haec sceleratus vincula Proteus.[WS 1]

  1. Horaz: Satiren 2, 3, 71
    Immer entschlüpfet den Fesseln aufs neu der betrügliche Proteus.
    Übersetzt von Ernst Günther. Sämmtliche Werke des Quintus Horatius Flaccus. Leipzig 1854, S. 320 Google
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/269&oldid=- (Version vom 1.8.2018)