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in einem fremden Hause war, stieß ihn eine gewisse Nothwendigkeit an, die sich nicht wol aufschieben läßt. Und weil er sich nicht so geschwind als die Sache vor izo erfoderte auf eine Redensart aus dem Testament besinnen konnte, um nach einer benöthigten Gelegenheit zu fragen; so hielt er für besser und kürzer, lieber die bey dergleichen Fällen entstehende Ungelegenheiten zu erdulden. Und wenn sich auch alle Welt Mühe gegeben hätte, so würde sie ihn nicht haben bereden mögen, sich von der Ungelegenheit wieder zu befreyen; weil er bey Nachschlagung des väterlichen Testaments über diesen Fall gegen das Ende desselben eine Stelle gefunden, die ihm solches zu verbieten schien.

Er machte es zu einem Stük seiner Religion, niemals nach dem Essen Dank zusagen; und die ganze Welt hätte ihn nicht bereden mögen, daß er seine Speise, nach dem gemeinen Ausdruk, auch wie ein anderer [1] ehrlicher Christ genösse.


    [239] Capitel, und Verse aus der Bibel allegirt; das ungegründete Urtheil fällen, daß sie recht geistreich gewesen.
    Dieses sagt ein Lutheraner; ohne Zweifel von seinen Lutheranern. Es geht uns also nichts an; und es ist überhaupt zu bemerken, das unser Verfasser diesen Fehler nur den Preßbyterianern und Fanatikern in England Schuld giebt.

  1. Die Engländische Kirche empfängt das H. Abendmal auf den Knien; dieses wollen die Preßbyterianer nicht thun.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/256&oldid=- (Version vom 1.8.2018)