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hieraus zöge, nicht allein darinn bestühnde, daß es so viele Personen bekäme und gebrauchen könnte, deren Pfund anizt, wenn ich es sagen darf, ganz vergraben, oder doch sehr unrecht angeleget ist; sondern vornemlich auch darinn, daß eben diese Personen ihre Geschiklichkeiten auf das Höchste bringen, und jeder derselben in seiner Kunst ein Meister werden würde, welches wie ich verhoffe, aus dem was ich bereits gesagt schon erhellet, und noch mehr, auch nur aus nachstehendem einzigen Exempel erhellen wird. Ich selbst nemlich, der Erfinder dieser wichtigen Wahrheiten, bin ein Mann von einer sehr hartmäulichten Einbildungs-Kraft, welche daher mit meiner Vernunft überaus leicht durchgehet; wie ich denn aus einer langen Erfahrung weiß, welch ein schlechter Reuter diese leztere ist, und wie leicht sie herunter geschmissen wird. Daher meine guten Freunde mich auch niemals allein lassen, wenn ich ihnen nicht heilig verspreche, meine Speculationen auf diese oder eine andere Art zum allgemeinen Besten des menschlichen Geschlechts ausdämpfen zu lassen. Etwas das der geneigte, höfliche und aufrichtige Leser, voll von der neuern besondern Gütigkeit und liebreichen Zärtlichkeit die gemeiniglich mit seinem Amt verbunden ist, vielleicht schwerlich wird glauben können.

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/230&oldid=- (Version vom 1.8.2018)