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herkommen, als die, welche in die Luft gehen, so sind doch die Früchte, welche daraus entstehen, beydes im Grad und in der Art nicht anders unterschieden, als nur nach Beschaffenheit des Bodens, darauf sie wachsen. Was ich hier sage, will ich mit ein paar Exempeln beweisen und erklären.

Ein gewisser grosser Prinz[1] warb einst eine mächtige Armee an, füllete seine Schäze mit unsaglichem Geld, rüstete eine unüberwindliche Flotte aus; und alles dieses, ohne seinen grösten Ministern und vertrautesten Lieblingen das geringste von seiner Absicht zu entdeken. Sogleich ward die ganze Welt hierüber stuzig: Die benachbarten Staaten erwarteten mit Schreken, wohin der Sturm sich wenden würde; und die kleinen Politici aller Orten, übten sich, die tiefsinnigsten Muthmassungen anzubringen. Einige glaubten, es wäre auf eine Universalmonarchie angesehen: Andere nach reiferer Ueberlegung fanden, dieser Prinz wollte den Papst absezen, und die Reformirte Religion, deren er einst zugethan gewesen, einführen. Noch andere aber, die tiefere Einsichten hatten, schikten ihn nach Asien den Großtürk zu stürzen, und das gelobte Land wieder zu erobern.

Mitten unter diesen Muthmassungen und Zurüstungen kam ein gewisser Staats-Chirurgus [2] der von den Symptomatibus auf die wahre Natur der Krankheit schloß, und die Cur unternahm.


  1. Heinrich der IV. in Frankreich.
  2. Ravaillac.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/210&oldid=- (Version vom 1.8.2018)