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und anderer eben so wichtigen Ursachen willen, behaupten die weisen Aeolisten, daß das Rülpsen die alleredelste Verrichtung einer vernünftigen Creatur sey. Weswegen sie sich auch verschiedener Methoden bedienet haben, diese Kunst ins Aufnehmen zu bringen, und desto nuzbarer zu machen. Zu gewissen Jahrszeiten konnte man sehen, wie ihre Priester in grosser Menge unter ihnen standen, und das Maul einem Sturmwind entgegen angelweit aufsperreten. Andere male sah man sie zu vielen hunderten in einem Kreise beysammen stehen, jeder mit einem Blasbalg versehen, den er seinem Nachbarn an den Hintern hielt, und so einer den andern aufbließ; bis er einem Faß gleich sah, dem zufolg sie auch ihre Leiber ganz eigentlich Gefässe nenneten. Wenn sie nun durch diese und andere dergleichen Methoden mit Wind genugsam angefüllet waren, so giengen sie unverzüglich weg, und liessen eine guten Theil davon ihren Schülern wiederum ins Maul. Denn es ist hier zu bemerken, daß sie glaubten, alle Gelehrsamkeit bestühnde aus demselben Element des Windes. Sie beriefen sich diesfalls auf den allgemeinen Saz daß alles Wissen aufblase, und hiernächst bewiesen sie es auch durch folgende Schlußrede:

Die Worte sind nichts anders als Wind;
Die Gelehrsamkeit bestehet aus Worten;
Ergo, ist die Gelehrsamkeit nichts anders als Wind.

Und daher kam es, daß ihre Philosophen den Lernenden alle ihre Lehren und Meinungen durch

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/199&oldid=- (Version vom 1.8.2018)