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bekannten Sprüchworts wissen wir, daß da die Religion das beste Ding in der Welt ist, sie wol zum allerschlimmsten wird, wenn sie verdorben ist.

Etwas muß der verständige Leser nothwendig bemerket haben: nämlich, daß diejenigen Stellen in dieser Schrift, welche den Einwendungen am meisten unterworfen zu seyn scheinen, das sind, was man Parodien heißt, wo nämlich der Verfasser den Styl und die Schreibart anderer Scribenten annihmet, auf welche er zielet. Ich will nur ein einziges Exempel anführen: Der Leser findet es gleich in dem ersten Abschnitte des Werks;[1] daselbst wird auf Dryden[WS 1], l’Etrange[WS 2], und einige andere gesehen, welche nachdem sie ihr ganzes Leben in Parteyung, Abfall, und allen Arten von Lastern zugebracht, Märtyrer für das Vaterland und die Religion seyn wollen. So kramet uns Dryden seine Verdienste, und was er dabey gelitten, in einer seiner Vorreden aus, danket GOtt, daß er seine Seele in Gedult besize, und dergleichen an andern Orten mehr. Dieselbe Sprache führet auch l’Etrange, und ich glaube der Leser werde leicht noch mehrere finden, auf welche die gedachte Stelle sich schiket. Indessen mag dieses genug seyn, diejenigen zurecht zu weisen, welche die Absicht des Verfassers nicht mögen bemerket haben.

  1. Der Leser wird bey der Stelle selbst hieran erinnert werden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. John Dryden (1631–1700) Dichter, Dramatiker und Kritiker
  2. Sir Roger L’Estrange (1616–1704), royalistischer Publizist
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)