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wehrtester und geschikter Freund, Mr. Wotton, Baccal. Theol. in seinem unvergleichlichen Tractat von der alten und neuern Gelehrsamkeit, diesem Homer und mit ihm auch allen übrigen Alten mit gröstem Recht vorgerüket hat. Es ist dieses eine Schrift welche nicht hoch genung kann geschäzet werden, es sey daß man die glüklichen und sinnreichen Wendungen, welche darinn herrschen, oder die grosse Nuzbarkeit der wichtigen Entdekungen über die Fliegen und den Speichel, oder auch die arbeitsame fliessende Schreibart des Verfassers betrachtet. Und ich kann nicht Umgang nehmen, demselben hiemit öffentlichen Dank abzustatten, für die grosse Hülfe und Erleichterung die ich bey Verfertigung dieser gegenwärtigen Schrift aus seinem unvergleichlichen Tractat gezogen habe.

Nebst dem was wir bereits angeführet haben, wird der gelehrte Leser noch viele andere Mängel in Homers Schriften entdeken, die ihm aber billig nicht so streng angerechnet werden müssen. Denn da seit seinen Zeiten, und vornemlich in diesen drey oder vier lezten Jahren alle Theile der Wissenschaften einen so wunderbaren Zuwachs bekommen, so ist beynahe ganz unmöglich, daß er in Ansehung der neuern Entdekungen so viel gewußt habe, als seine Vertheidiger vorgeben. Wir gestehen, daß er den Compaß, das Schießpulver, und den Kreislauf des Geblüts erfunden: Allein ich fodere einen jeden seiner Bewunderer auf, mir in allen seinen Schriften eine vollständige Nachricht von der Milz zu zeigen. Ueberläßt er uns ferner nicht gänzlich, die Kunst der politischen

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/168&oldid=- (Version vom 1.8.2018)