Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/167

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem äussersten, unsern Neuern gewohnten Fleiß gelesen, so habe ich doch nicht die geringste Anweisung entdeken können, wie man einen Lichtknecht,[1] welches doch ein so sehr nüzliches Werkzeug ist, verfertigen soll; und aus Mangel eines solchen würden wir noch izt in der Finsterniß tappen, wenn uns die Neuern diesfalls nicht hülfliche Hand geboten hätten.

Endlich hat dieser Autor einen Fehler, der noch weit mehr getadelt zu werden verdienet. Ich meyne diesen, daß er in Ansehung der öffentlichen Geseze dieses Reiches, und in Ansehung der Lehre so wol als der Gebräuche der Engländischen Kirche so sehr unwissend ist. [2] In der That ist dieses ein Hauptfehler; welchen mein


    [152] sagt in seiner Iliade post Homerum, Cap. XIII. de Mechanice, §. VIII. „Es ist eine so grosse Anzal der Maschinen, deren Homer gedenket, daß wenn man nur die blossen Namen anführen wollte, ein ganzer Bogen nicht zureichen würde. Was für Gattungen von Gewehre, was für Werkzeuge, was für Hausrath nennet er nicht? Diese Materie füllete einen grossen Folianten aus, wenn man sie ganz abhandeln wollte.“ Er gedenket nur der Mühlen, Wagen, Pflugscharen und Mäusefallen, und vielleicht ist auch der Lichtknecht dem Homer nicht unbekannt, als Herr Swift glaubt, wenn nur hilfreicher Criticus solchen eruiren wollte.

  1. Eine kleine Maschine worauf man ein Stüklein Licht steket.
  2. Wotton zehlet in seinem Buch von der alten und neuern Gelehrsamkeit, die Gottesgelehrtheit und die Jurisprudenz unter die Stüke, worinn wir die Alten übertrefen.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/167&oldid=- (Version vom 1.8.2018)