Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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Nehmet gute Editiones von allerhand Büchern in allen neuern Künsten und Wissenschaften in allerley Sprachen. Lasset solche in Franzband wol einbinden. Hernach distillirt sie in Balneo Mariae, giesset die Quintessenz von Mohnsaamen und drey Nössel Lethe daran welches in der Apothek zu bekommen ist. Thut das unreine und das Caput
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Und muß noch vor das Bisgen sehn,
Vor meine Perschon sechs Pfenge gän.
Ich kans wul, binch ä Schelm, betheüren,
Ich könne selber och su leyren.
So wüt ich denn in aller Kunst
E Meester woren ganz umbsunst,
Und dürfte nun zum Ungelük
Mich scheren lossen beym Mesterstük.
Wenn ich nun seh das Büchsgen an,
Su is mei Siele keen Drükergen dran,
Es fehl die Unruh und Gewicht.
Bewegen sich deen Künstgen nicht,
Su schister uf die Gnostologie!
Es verluhnt sich warlich nicht die Müh,
Mit allem Bettelment: Su stih
Bis uff den lezten Nimmerstag,
Wenn keener damit was machen mag.
Duch still, ihr Leütgen von den Dingen!
Kans ich gleich nich zurechte bringen.
Ich ha och nich darauf stultirt,
Weil unser enem mih nich gebührt
Als nur ä bisgen dran zu gleüben,
Su kan ich mih nich als alles liebes und gutes davon schreiben,
Denn wenn ich anders sullte sagen,
Su wurden mir die Staudenten meen Horn zerschlagen.
Hans Omnes
Nachtwächter zu Abel.
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/164&oldid=- (Version vom 1.8.2018)