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Diesem Trieb, der dem ganzen Geschlecht noch von ihren Voreltern die das göldene Vließ bewahreten, angeerbet war, folgeten sie mit solcher Raserey, daß wenn Peter sie ausschikte hier oder dort, auch wol nur ein Compliment zu machen, sie zu brüllen, zu speyen, zu rülzen, von vorne und hinten alles von sich zu lassen, und Feuer zu blasen pflegten, bis man ihnen ein Stük Gold in den Rachen warf. Alsdenn aber pulveris exigui jactu[WS 1] wurden sie so zahm wie die Lämmer. Kurz, es sey daß die Nachsicht und wol gar eine heimliche Aufmunterung ihres Herrn sie in diesem Betragen gestärket, oder daß bloß die Sympathie ihrer bleyernen Füsse mit dem Gold, oder beydes zugleich daran Schuld gewesen, so machten sie es nicht anders als eine Art unverschämter troziger Bettler: wo man ihnen kein Allmosen geben wollte, da erschrekten sie die Weiber, daß es ihnen unrichtig gieng, und machten die Kinder zu fürchten, daß sie die böse Krankheit erholeten, daher sie noch izo die Gespenster gemeiniglich Bettelbullen nennen. Endlich aber wurden Lord Peters Bullen der Nachbarschaft so gar unerträglich, daß einige Edelleute aus Nordwest[1] eine gute Anzal Engländischer Bullenbeisser an sie hezeten, welche sie ihre Zäne dergestalt fühlen liessen, daß sie ihre ganze Lebenszeit daran gedenken konnten.


  1. Heinrich der VIII. warf zuerst das päpstliche Joch vom Hals.
  1. Vergil Georgica IV. 87 … durch Würfe von wenigem Staube ... Übersetzt von Wilhelm Binder (1856) MDZ München
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Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/147&oldid=- (Version vom 18.5.2021)