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zu einigem Anstoß aus dem Wege zu räumen, so sagte er abermals: Ich erinnere mich, Testamente gelesen zu haben, darinn stets eines angehängte Codicills gedacht wird, welches in der That ein Theil des Testaments selbst ausmachet, und was in dem Codicille stehet, hat gleiche Gültigkeit mit alle dem übrigen. Nun habe ich dies unser Testament hier betrachtet, und kann nicht finden, daß solches vollständig sey, weil ihm das nöthige Codicill fehlet. Ich will deswegen eines geschikt daran anheften. Ich habe es schon seit einiger Zeit in Bereitschaft gehalten. Ein Hundswärter von meinem sel. Grosvater hat es geschrieben, und zum Glüke handelt es weitläuftig von eben diesem feuerrothen Atlas. So gleich ward der Vorschlag von den zween andern Brüdern gutgeheissen. Man leimte ein Stük Pergamen in Form eines Codicills kunstmäßig an das Testament, und der Atlas ward eingekauft und getragen.

Den folgenden Winter spielte ein Komödiant, der von den Franzenmachern hiezu war erkauft worden, in einem neuen Lustspiel seine Rolle, über und über mit Silberfranzen bedeket, und machte hierdurch nach löblicher Gewohnheit diese Tracht zur Mode.[1] Hierüber zogen unsere drey Brüder ihres Vaters Testament abermals zu Rathe, und fanden zu ihrer grossen Bestürzung diese Worte darinn: Desgleichen ist mein ernstlicher Wille und Gebot, daß gedachte meine drey


  1. Fernere Einführung des Kleiderprachts und der Kirchen-Zierrathen.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)