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grossen Herren, und hatten sie ihr Tage nicht gesehen. Flüsterten einer Herzogin ins Ohr, mit welcher sie doch kein Wort gesprochen, und gaben das Gekräze ihrer Wäscherinnen für Liebesbriefgen vornehmer Damen aus. Sie kamen immer vom Hof und niemand hatte sie jemals da gesehen; sie waren zugegen, wenn der König aufstand, sub dio nemlich. In der einen Gesellschaft lerneten sie ein Verzeichniß der Pairs des Reichs auswendig, und in der andern erwehneten sie denn derselben, als ihrer besten Freunde. Vornehmlich fanden sie sich fleißig unter denen Rathsherren ein, welche in dem Parlamentshaus sehr stille, in dem Caffehaus aber desto lauter sind; wohin sie sich alle Abend bescheiden, ihre politische Wissenschaften zu widerkäuen, und von einer Menge Schülern umringet sind, die mit der grösten Begierde warten, um das so sie fallen lassen, aufzuschnappen. Noch hundert dergleichen Geschiklichkeiten hatten unsere drey Brüder mehr erlernet, und wurden deswegen unter die qualificiertesten Cavaliere der Stadt gezehlet. Dennoch wollte dieses alles nicht helfen, und die besagten Frauenzimmer blieben gegen sie noch immer unempfindlich. Daher ich diesen Knoten aufzulösen, mit Erlaubniß des geehrten Lesers, einige wichtige Punkte zu Hülf nehmen muß, welche von den Scribenten unserer Zeit nicht genugsam sind aufgekläret worden.

Es geschah nemlich um eben diese Zeit, daß eine gewisse Sekte entstand, deren Anhänger sich überall ausbreiteten, und insonderheit bey der grossen Welt und sonst jedermann der artig heissen

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Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)