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Signaturen voneinander zu unterscheiden sind. Eine Henkelkanne in Eiform, J. D. C. bezeichnet (III, 10) ist wohl sicher dem letzteren zugehörig. Alle anderen Stücke tragen die Signatur J. C. und eine Henkelkanne mit dem Sieg Gideons von schwächerer Arbeit ist nur mit einem C signiert, also von anderer Hand (III, 29), ebenso auch die unsignierte Henkelkanne mit kämpfenden Männern und Meergöttern (III, 13). Ob die Arbeiten mit der Signatur J. C. alle demselben Jean Court zuzuweisen sind, mag unentschieden sein. Diese Stücke sind zum Teil vielfarbig ausgeführt und von den früheren Werken leicht zu unterscheiden. Manche Stücke darunter, durch translucide Farben bereichert, haben eine glänzende Farbenwirkung, so besonders fünf Teller einer Folge von Darstellungen aus dem Marienleben (III, 24–28). Drei Schalen dieser Signatur haben wieder Darstellungen in grau mit Fleischtönen, auch in den Ornamenten, die eine mit Szenen von Adam und Eva (III, 16), die anderen auf niederem Fuß mit der Anbetung des goldenen Kalbes (III, 7), die dritte mit dem schlafenden Adam im Paradies (III, 15). Dagegen hat die Henkelkanne derselben Signatur sattere Farbengebung, darauf unter dem beide Teile des eiförmigen Körpers verbindenden weiß grundiertem Ring ein Triumphzug der Diana, darüber ein Zug von Amoretten (III, 6). Diese ist auf Tafel 38 abgebildet.

Vier andere von all jenen Werken in verschiedener Art abweichende Arbeiten im Grünen Gewölbe gehören erst dem 17. Jahrhundert an. Ein Meister Colin Noaillier ist der Verfertiger vieler Kästchen mit eingelegten Emailplatten in Rahmen von vergoldeter Bronze. Ein Kästchen dieser Art mit den Taten des Herkules (III, 264) kam erst später in das Grüne Gewölbe.

Ein Teller mit einer rundum dargestellten Reiterschlacht zwischen Griechen und Persern vor dunkelblauem Grund, gleichfalls in Fassung aus vergoldeter Bronze, in deren Mitte eine Bronzemedaille mit dem Kopf der Athena eingelassen ist, fällt auf durch ihre Bevorzugung lebhafter Lokalfarben. Ob für die wildbewegten Szenen, die an Darstellungen der Giulio Romano und des Rubens anklingen, eigene Erfindung des Emailmalers anzunehmen ist, mag unentschieden sein. Man könnte auch an eine Vorlage von Charles Lebrun (1619–1690) denken. Auf der koboltblau emaillierten Rückseite hat der Künstler sich genannt: Noel Laudin pres les Jesuistes à Limoges. Er ist wohl identisch mit Nicolaus Laudin (1629–1698). (III, 48). Abbildung auf Tafel 13.

Einem anderen Meister des 17. Jahrhunderts Pierre Chartier von Blois, geb. 1618, wird von dem Kunstschriftsteller Félibien 1679 als Emailleur von