zua da Hö[ll] gäh. Ö da Hö hamds a Glostüa ghot; do hamdsn scha va weitn gäh segn. „Habts zua, habts zua!“ hamds allö gschrian, „iatzt kimmt da Schmiedhans!“ Allö hamds zua ghabt; dawei hamds ö Glostüa brocha. Wög gäh hamds nöt derfa, wei s zuhabm nontwendiga gwön ist, und a so hot da Hans an jedn d Pratzn a gnoglt ö d Tüa. Nacha is a wieda fuat ön Himmö und hot recht schön bitt, sö sollna grad a wengl eischau lossn. Na, dös is öahm bawillint woan und dawei hat ea san Ranzn eigwoafa ba da Tüa und an Schprung gmocht – is a scha drin glössn a af san Ranzn. Ös hettna na gern außa gwoafa. „Ja mei“, hot a gsogt, „das geht nöt, i sitz af mein Ranzn“ und dabei is blibn. – Seit dera Zeit sitzt da Schmied vo Hokaba ön Himmö af san Ranzn.
Aufgeschrieben: Wimperlstadl, am 8. April 1900 durch Fried. Schrottenbaum, Zimmermann.
Bemerkung des Aufschreibers: „Dieses Märchen hört man im Bayrischen Walde sehr oft, aber in verschiedenen Fassungen, so z. B. hat der Schmied den Teufel auch noch unter einen Mühlstein gebracht. Doch habe ich diese Form als mir am besten gefallend gewählt. F. Sch.“
Mitgeteilt durch Gymn.-Professor Dr. Maurer in Münnerstadt: 7. 1. 1907. (Urschrift.)
Zu der Zeit, wie (als) unser Herrgott noch auf der Welt umgereist (umhergereist) ist und der heilige Peter mit ihm, da ist ihnen einmal der Schmied von Hakenbach („Hokabach“) begegnet. Wie sie ihn aber von weitem gesehen haben, hat der heilige Peter gesagt: „Du, Meister, mich hungert schon und haben all’ zwei kein Geld; wie würde es denn sein, wenn wir den Handwerksburschen anbetteln täten?“ „Nun, zu wegen meiner, mir ist’s ein Ding (einerlei)“, hat der Herrgott gesagt, „dieses kann dir ich sagen, daß er selbst nicht viel hat, ein Endstück (Sterzlein, Stützlein) Brot und zwei Batzen (Geldstücke zu je 11 ₰ Wert) hat er noch im Leinwandtäschchen!“ – Nun, das Ding ist recht gewesen. Wie sie ganz zusammengekommen sind, hat halt der hl. Peter gesagt: „Mei (= bedeutungsloses Wort, ähnlich wie fränkisch, ‚gelt‘), Landsmann, wir zwei täten recht schön bitten, hast du nicht ein wenig was zu essen, alle zwei haben auch schon Hunger, aber nichts zu beißen und nichts zu nagen und können fast nimmer gehen vor lauter Hunger.“ „Nun freilich“, hat der Schmied gesagt, „setzen wir uns halt nieder und essen das Endlein Brot miteinander!“ Und auch so haben sie es gemacht. Wie sie fertig gewesen sind, haben sie alle zwei „Gelts Gott“ (vergelte es Gott!) gesagt und sind ihren Weg wieder fort gegangen und der Schmied auch. Nach einiger Zeit hat der Meister gesagt: „Du, Peter, den Schmied müssen wir, meine ich, wieder probieren, ob er uns noch einmal etwas gibt; er ist ein verdammtes Früchtlein, aber ein gutherziger Kunde.“ Und auch so haben sie’s gemacht. Den andern Tag haben’s wieder begegnet einander und haben wieder gebettelt. „Nun“, hat der Schmied gesagt, „ich meine, ich habe euch erst gestern etwas gegeben, seid’s [ihr] heute schon wieder da? Ist aber ein Ding, ich habe noch zwei Batzen, teilen wir halt miteinander.“
Karl Spiegel: Märchen aus Bayern. Selbstverlag des Vereins für bayrische Volkskunde und Mundartforschung, Würzburg 1914, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiegel_Maerchen_aus_Bayern.djvu/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)