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Arnold Schering: Beiträge zur Bachkritik

Beiträge zur Bachkritik.
Von Dr. Arnold Schering (Leipzig).

Unter den im vergangenen Jahre erschienenen Schriften und Aufsätzen über Bach und seine Kunst verdient das zweite Heft der „Beiträge zur Bach-Kritik“ von Joh. Schreyer (Leipzig, C. Merseburger) besondere Berücksichtigung. Einmal des Stoffes wegen, durch den das Schriftchen in den engsten Interessenkreis der Neuen Bachgesellschaft tritt, dann auch wegen der Art und Weise seiner Behandlung. Der Verfasser setzt hier seine kritischen Gänge, die er vor zwei Jahren begonnen (vgl. Bach-Jahrbuch 1910, S. 165), fort. Wiederum ist sein Hauptziel, Werke, die sich unter Bachs Namen in die große Gesamtausgabe oder in spätere Editionen eingeschlichen, als unecht nachzuweisen und damit Bachs Lebenswerk von Schlacken zu reinigen, – ein schönes und dankenswertes Beginnen, das zu unausgesetzter Mitarbeit auffordert.

Um zunächst über Schreyers Resultate im allgemeinen zu orientieren, seien die strittigen Punkte seiner Abhandlung, so wie er sie selbst formuliert, angemerkt. Es handelt sich um nichts geringeres als um eine Ablehnung des „neunten Teils“ der in die Bachausgabe aufgenommenen Werke.

1. (S. 3–8). Hat Bach Kompositionen von Reinken und Albinoni für Klavier bearbeitet? (Resultat: Nein. Die Bearbeitungen widersprechen Bachscher Art.)

2. (S. 8–23). Hat Bach Violinkonzerte Vivaldis für Klavier bearbeitet? (Resultat: Nein.)

3. (S. 24–31). Bachs Verhältnis zu Vivaldi im Lichte der Kritik. (Resultat: Bach hat mit Vivaldi nichts zu schaffen gehabt).

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Arnold Schering: Beiträge zur Bachkritik. Breitkopf & Härtel, Leipzig [u. a.] 1912, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schering_Bachkritik_1912.pdf/1&oldid=- (Version vom 20.8.2021)