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Adolf huldigen, und dieses Jahr war auch für die dasige Gegend in einer andern Rücksicht, nämlich wegen der zu Wirzburg und Marktbreit grassirenden Pest, ein gefahrvoller Zeitpunct.

 So angenehm und glücklich sich das 1626ger Frühjahr anließ, so reiche Ernde, sowohl an Getraid als Wein sich der Franke versprach,[1] so plötzlich verschwand diese Hoffnung, weil am 17 May eine schnell eingefallene Kälte ihre Verheerung über Berg und Thal verbreitete, und Wein und Getraide gänzlich erfror, wovon eine ziemliche Theurung die Folge war.

 Im Jahr 1627 war auf dem Lande große Unsicherheit wegen stets hin und her marschirender Kriegsvölker, besonders der Verdugischen Truppe, von welcher Sickershausen übel mitgenommen wurde. Dieß gereichte hauptsächlich der Fränkischen Ritterschaft zu großem Nachtheil, und der Ausschuß derselben sah sich genöthiget, sich dieser ungebetenen Gäste mit Gewalt zu entledigen. Wirzburg machte im December dieses Jahrs


  1. Die Ausdrücke der Chronik sind: „War vom 16 Januar biß auff d. XI. Hornung sehr lieblichs Frühlings-Wetter; also, daß um Lichtmeß sich die Vögel im Holz, wie im Frühlinge hören ließen.“