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Herzog Bernhard lagerte sich am 17ten September bey Kitzingen, die Schweden aber bey Mainstockheim, gegen Wirzburg, und nun hatte Kitzingen die Freude, den König nebst seiner Gemahlin am 19ten October im dasigen Kloster übernachten zu sehen.

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 Traurig und jammervoll war zu jener Zeit der Aufenthalt auf dem Lande; die kaiserlichen Völker sengten und brannten in allen Dörfern, wohin sie kamen, die Reichen wurden geplündert, die Armen mißhandelt, und unzählige Menschen wurden von den uncivilisirten Kroaten niedergemetzelt; besonders mußten dieses die unglücklichen Orte Prichsenstadt und Kleinlankheim erfahren. Kitzingen war gewissermassen der Sammelplatz aller geflüchteten Leute und Güter; und kein Wunder war es daher, wenn Brod und übrige Lebensmittel Anfangs zu sehr hohen Preisen stiegen, und endlich gar Mangel einriß. Allein dieß war nicht das einzige Übel, welches dieses gute Städtchen erfahren mußte, auch die Pest, die gewöhnliche Begleiterin des Kriegs, fand sich daselbst ein, und riß eine Menge Leute hinweg, so daß am 22ten August allein 14 Personen begraben wurden; eine Plage, welche die Kriegsvölker