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evangelischen Bürgern wandten sich daher an den Schwedischen Feldprediger Fabricius und baten um einen evangelischen Prediger, welcher ihnen den Magister Polich aus Schweinfurt hiezu anordnete, der sich eben damahls, wegen seiner Güter, die ihm von den Päbstischgesinnten entzogen worden waren, bey der Armee befand. Dieser hielt auch am 30 Oct. als am 21 Sonntag nach Trin. die erste evangelische Predigt wieder in dasiger Klosterkirche; und empfing kurz darauf einen Caplan in der Person des gewesenen Pfarrer Scheuermanns zu Unterallertheim im Kastell-Remlingischen.

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 Zuvor schon, nämlich am 1 Oct. hatten gedachter M. Polich, und mehrere andere vertriebene Geistliche, dem König einen Fußfall thun wollen; er hatte es aber nicht zugegeben, sondern ihnen, nachdem er sie zuvor dreymahl hatte aufstehen heissen, folgende Antwort ertheilt: „Wir vernehmen so viel, daß ihr vertriebene Kirchendiener seyd, und euch eine Zeitlang allhier zu Schweinfurth dienstlos aufgehalten. Weil mich aber Gott zu diesem Werk, wie vor Augen, berufen; so soll ich das meine dabey thun, so viel mir möglich und menschlich. Und wollen die Herren neben mir fleißig und andächtig