400 Wirzburger, auch zwey Geistliche des Capucinerordens, ihr Leben verloren.
Hier ruhte nun der König mit seinem Heer einige Tage aus, und gab vielen Gesandten und Abgeordneten, als z. B. den Englischen, Lüneburgischen, Bremischen, Niedersächsischen, Würtembergischen, Fränkischen, Darmstättischen, Koburgischen, Bayreutischen, Badischen, Nürnbergischen, Bambergischen, Fuldaischen, und andern Audienz. Aufgebracht gegen das bisherige Betragen der katholischen Religionspartey, gegen den schrecklichen Gewissenszwang, den die Protestanten auszustehen gehabt hatten, gebot nun Gustav den katholischen Predigern in Wirzburg zu schweigen; berief den Bayreutischen Generalsuperintendenten Schleupner aus Hof, um den evangelischen Gottesdienst daselbst zu besorgen, ließ viele evangelische Geistliche in der dasigen prachtvollen Domkirche ordiniren, und setzte solche in den umliegenden Dörfern, woraus die katholischen Geistlichen entwichen waren, ein.
Die schnelle Flucht der Mönche war Ursache, daß besonders zu Kitzingen einige neugeborne Kinder mehrere Tage ungetauft liegen blieben; einige von den weggezogenen
Anonym: Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 529. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Scenen_aus_dem_drey%C3%9Figj%C3%A4hrigen_Kriege_in_und_um_Kitzingen.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)