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Hauptmann. Sie wollen mich verlassen, in der seligsten Stunde meines Lebens?

Amalie. Denken Sie Ihrer, meiner Verpflichtungen.

Hauptmann. Ich zerreiße sie um jeden Preis, wenn du einwilligst, mein zu sein.

Amalie. Sie sind Mann. Handeln Sie als solcher, klug und besonnen. Ich verspreche Ihnen, meine Fesseln zu zerbrechen und sollte es mit Aufopferung meines Vermögens geschehen.

Hauptmann. Amalie?

Amalie. Und nun lassen Sie mich. Mißbrauchen Sie nicht die Schwäche des liebenden Mädchens, sich Gefühlen hinzugeben, die, wie die Sachen jetzt stehen, unrecht sind.

Hauptmann. Sie sollen sich nicht in mir getäuscht haben. Ich werde handeln als Mann. Sie haben ja mein Herz mit Muth und Hoffnung gefüllt. Lebe wohl Amalie, bald sollst du von mir hören! (Küßt ihr die Hand und eilt ab.)

Amalie (steht einen Augenblick und hält mit beiden Händen die Brust. Dann eilt sie an’s Fenster, sieht dem Hauptmann nach und geht langsam in das Nebenzimmer).


Verwandlung.
Bürgerliches Zimmer, ärmlich aber sauber.


Erster Auftritt.
Hannchen, dann Alsdorff.

Hannchen (kömmt herein, sieht durch das Fenster und setzt sich dann zu ihrer Arbeit). Wenn er nur käme. Strobel hat mir wirklich Angst gemacht,

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/42&oldid=- (Version vom 15.5.2023)