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Präsidentin (etwas abgekühlt). Genug davon. Das ist nichts für dich.

Amalie (für sich). Unbegreiflich!

Präsidentin. Es klopft? Wer geht denn so gerade zu, ohne sich melden zu lassen?

Amalie. Sie haben ja den Bedienten verschickt.


Zweiter Auftritt.
Vorige, Strobel (mit einem, in ein Tuch geschlagenen Kleide).

Strobel. Guten Morgen wünsche ich allerseits.

Präsidentin. Wer ist Er? Was will Er?

Amalie (aufstehend und das Kleid abnehmend). Ich weiß schon, er bringt mir ein Kleid von meiner Nätherin.

Präsidentin. Von deiner Nätherin?

Amalie. Von Hannchen Nebe.

Strobel. Ja, so ist es.

Präsidentin. Warum bringt sie denn das Kleid nicht selbst? Seit wann haben denn die Nätherinnen eigene Boten?

Strobel. Weil ihr der Weg zu weit ist nach Ihrem Landhause, und weil sie zu viel versäumt.

Präsidentin. Und wer ist denn Er?

Strobel. Wichsier, mit Verlaub, so was man sagt Stiefelputzer.

Präsidentin. Wie kommt denn Er zu solchen Bestellungen?

Strobel. Das thue ich meinem Herrn zu Liebe.

Präsidentin. Seinem Herrn?

Strobel. Ja, sehen Sie, mein Herr ist der Bräutigam

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/33&oldid=- (Version vom 15.5.2023)